PARIS DAY 24 – Odyssee

by Rachel Galbiati

Mein letzter Rachel-Tag in Paris hatte es in sich.

Paket-Disaster

Nachdem ich mich ja vor drei Wochen auf der Post nach den Bedingungen erkundigt hatte, klebte und bastelte ich optimistisch mein Riesen-Paket zusammen. Leider wog es am Ende eine gefühlte Tonne und die knapp 400 Meter bis zur Post waren eine Tortur. Ich konnte nur wenige Meter am Stück laufen und musste das Pack ständig wieder abstellen, um eine kurze Pause einzulegen. Das war bestimmt ein amüsanter Anblick. Haha.

Als ich endlich erleichtert bei der Post ankam, informierte man mich leider, dass das Paket zu gross war! Na toll, von dieser Limite hätte man mir doch damals gleich erzählen können. Jetzt war nur noch Expressversand möglich, der 330 Euro kostete und unendlich kompliziert war wegen Zoll (klar, Schweiz ist ja nicht EU). Bravo. Die nette Dame meinte aber, wenn ich aus dem Paket mehrere kleinere Pakete machen würde, dann würden die Masse in die Limite des Einfachverfahrens (inkl. Zoll) passen. Sie gab mir auch gleich die Formulare zum Ausfüllen mit.

Das grosse Basteln

Na gut. Also musste ich das schwere Paket die ganzen 400 Meter wieder retour schleppen. Ich hätte in Tränen ausbrechen können. Meine Arme fühlten sich schon vom Hinschleppen an wie Gummi. Es dauerte also ewig! Zum Glück war dann ein netter Bauarbeiter im Haus so nett und trug mir das Paket rauf in den zweiten Stock. Diese letzten Meter hätte ich wohl kaum noch alleine geschafft.

Nachdem ich also stolz das tolle (Riesen-) Paket aus verschiedenen Kartonen und knapp 1.5 Rollen Klebeband (also fast 100 Meter!!!!) zusammengebastelt hatte, musste ich jetzt alles wieder auseinander nehmen. Ich entschied mich dann, drei Pakete zu machen. Zwei mit den Leinwänden und eines mit den kleineren Sachen (Farben, Pinsel, Skizzenpapier, Hefte etc.). Das erste kleine Leinwand-Paket bastelte ich so schnell wie möglich zusammen, da ich wieder zu der netten Post-Dame gehen wollte. Etwa 1.5 Stunden später machte ich mich wieder auf den Weg.

Die französische Post

Leider war die nette Frau nicht mehr dort. Ich verbrachte dann fast eine Stunde in der Filiale, weil ich erstens super lange anstehen musste und zweitens die langsame Bedienung es irgendwie nicht richtig im Griff hatte. Sie schien auch überhaupt keine Freude an ihrer Arbeit zu haben und seufzte ständig. Ausserdem kaufte ich mir eine kleine Box von der Post, die ich aber offenbar schon zum vollen Versandpreis im Voraus bezahlen musste (komisches System…). Die Frau konnte mir aber nicht einmal eine Quittung dazu drucken und fertigte mich mit einer Handnotiz ab. Da ich nichts riskieren wollte, ging ich ganz rasch nach Hause, füllte die kleine Box und war etwa 30 Minuten später wieder auf der Post. „Zum Glück“ bei der gleichen Bedienung, somit klappte es auch mit der Fresszettel-Quittung.  Doch leider hatte sie mir zuvor die falschen Formulare mitgegeben, also musste ich alles nochmals ausfüllen. Meine Nerven waren langsam ziemlich strapaziert. Wieder retour Zuhause bastelte ich noch das letzte Paket zusammen und brachte es in einem vierten Anlauf auf die Post. Der Herr, der mich dieses Mal bediente, schien vom Fach zu sein und alles ging reibungslos.

Übergang und Wiedersehen

Danach nahm ich mir schön Zeit für eine heisse Dusche. Das hat gut getan. Irgendwie musste ich wieder runter kommen, bevor ich meinen Liebsten am Bahnhof abholen würde. Eigentlich hatte ich mir ja einen ruhigen Nachmittag einplanen wollen, mit Meditieren und Orakeln. Aber der Tag war ja leider ausgefüllt mit Schleppen, Basteln und Post. Doch nach der Dusche ging es mir schon wieder viel besser und ich bin kurz nach 19 Uhr freudig aus dem Haus Richtung Gare de Lyon spaziert, um Alex abzuholen. Es war so ein schönes Wiedersehen nach über drei Wochen!

 

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