Denken und Fühlen

Denken und Fühlen

by Rachel Galbiati

„Rachel, dein Geist ist gross und weit“. Eine liebe Freundin von mir betont das immer wieder. Ausserdem sagt sie: „Du bist ein sehr emotionaler Mensch. Deine Emotionen sind deine Stärke. Du hast es nur noch nicht gemerkt.“

Ich glaube, erst allmählich verstehe ich, was sie wirklich damit meint. Wenn man so etwas über sich hört, sagt man oft einfach sofort „Ja, ich weiss“ und winkt ab. Aber „weiss“ man es tatsächlich? Ich bezweifle es. Immer mehr. Denn obwohl sie mich immer wieder daran erinnert, sinkt die Botschaft erst jetzt langsam ein. Der Kreis scheint sich zu schliessen.

Unser Verstand ist so stark. Wir sind dermassen davon gelenkt, wir vergessen schon völlig wie es ist, zu fühlen. So wirklich. In die Tiefe. Mit unserem ganzen Sein. Wir bilden uns so viel ein, weil wir alles erforschen, alles erklären, beweisen, „planen“ können. Doch kürzlich in der Fachausbildung fiel die Weisheit: „Über was lacht Gott am meisten? – Über Pläne.“ Es ist so wahr. Im Kleinen Michigan region phone , wie im Grossen. Und damit meine ich einschneidende, entscheidende Erlebnisse genau so wie kleine Dinge im Alltag. Ein Beispiel ist dieser Blog. Ich habe mir vorgenommen, zuerst die „älteren“ News von hinten abzuarbeiten, chronologisch, meine Gedanken zu jedem Bild aufzuschreiben, bevor ich dann mit anderen, aktuelleren Gedanken beginne. Doch ich spüre gerade sehr stark, dass ich diese „Idee“, diesen „Plan“, gleich wieder über Bord werfen muss. Mein Verstand hätte es gerne logisch gehabt, in zeitlich klarer Abfolge. Perfekt halt. Systematisch. Ach und weil mir gerade in den letzten Wochen immer bewusster wird, dass ich mein Gefühl, meine Intuition, wieder viel stärker miteinbeziehen möchte, habe ich soeben beschlossen, einfach zu schreiben, was wirklich gerade anfällt. Updates über meine Bilder können auch später noch folgen. Vielleicht. Wenn mir danach ist. Und genau so funktioniert es doch. Dann sind die Worte authentisch, dann sprudelt es, dann geschieht das „im-Fluss-sein“, dann ist es echt und wahr. Und da mein Geist und meine Emotionen so gross und vielfältig und vor allem sehr schnell lebend und sprunghaft sind, werde ich wohl nur immer Momentaufnahmen und keine chronologischen Entwicklungen wiedergeben können. Aber das bin ich. Und ich spüre immer mehr, das mir das wahnsinnig gefällt. Meine Freundin würde hierzu wieder sagen: „Du bist eine Künstlerseele. Lebe sie.“ OHJA!

Naja, zumindest haben mich gerade gestern, als ich mich in meine Kursunterlagen zur Räucher-Fachausbildung vertieft habe, folgende Zeilen SEHR berührt:


„Das bewusste Denken und die gedanklichen Zielsetzungen des Mentalkörpers haben wenig Einfluss auf den Emotionalkörper, der seinen eigenen Gesetzmässigkeiten folgt. Der Mentalkörper kann das äussere Verhalten dirigieren, aber nicht die unbewussten emotionalen Strukturen aufheben. So kann ein Mensch bewusst nach Liebe oder Erfolg streben und unbewusst Energiefrequenzen von Eifersucht oder mangelnden Selbstvertrauen ausstrahlen, die ihn daran hindern, sein bewusstes Ziel zu erreichen“.

(Quelle: Das Chakra-Handbuch von Shalila Sharamon und Bodo J. Baginski)

 

Ich finde das einfach UNGLAUBLICH und ich durfte mich wirklich über einen AHA-Effekt freuen!

Ist es nicht so, dass wir uns so oft gegen unsere Gefühle und Emotionen wehren? Dass wir denken „nein, ich darf nicht so fühlen / das macht man nicht / das ist nicht recht / das ist falsch“ etc.? Wie oft verurteilen wir uns für unsere Gefühle und Gemütsregungen? Wie oft möchten wir funktionieren, uns mit dem Verstand lenken, unsere Gefühle verdrängen, nicht wahrhaben, irgend in eine Ecke drängen? Ja vielleicht so lange, bis körperliche Symptome auftauchen, die wir schliesslich nicht verstehen bzw. in Zusammenhang bringen können. Auch diesbezüglich kann ich aus Erfahrung sprechen und bin auf weitere sehr interessante Zeilen gestossen, die wiederum sehr erkenntnisreich waren. Es geht um den Zusammenhang zwischen der Zahl 3 und unserem 3. Chakra, dem Nabel- bzw. Solarplexus-Chakra (= Energiezentrum in der unteren Magenregion, Sitz unserer Gefühle, Sensibiliät, Willenskraft, Selbstvertrauen etc.):


„Die Drei steht symbolisch für die Weitsicht, da sie über der Polarität steht. Solange wir in einem der Pole gefangen sind (Linearität), könnten wir darum streiten, wer recht hat, weil wir nicht sehen können, was die Drei aus höherer Sicht (wo das Gefühl mit einbezogen ist) wahrnimmt. Die Drei zeigt uns, dass es unvereinbare Gegensätze in Wirklichkeit nicht gibt.

„Ein Dreieck entsteht, wenn sich der dritte Punkt über Punkt 1 und Punkt 2 befindet und diese verbindet, ohne sie zu verletzen. Diese Verbindung kann nicht über die Linearität erfolgen (1, 2, 3…), d.h. allein vom Verstand her, da in diesem Fall die Eins von der Drei nicht gesehen wird. Die höher stehende Drei bedeutet, auf die menschliche Entwicklung bezogen, das Vereinen von Denken und Fühlen.“

„Im Sinne der Vereinigung von Gegensätzen bringt die Drei stets Neues in die Welt und sorgt für die Vielheit.“

Quelle: Die Liebe kommt durch die Haustür von Ilse Renetzeder

 

Es ist schwierig in Worte zu fassen, was solche Zusammenhänge in mir auslösen und bewirken. Und vermutlich muss es sich auch nicht erklären lassen. Ich bin einfach berührt. Es ist auf einmal so klar, dass körperliche Symptome in der Bauchregion (z.B. Magen- und Verdauung) auftreten können, wenn die eigenen Gefühle und Emotionen zu wenig geachtet und gelebt werden und ihren berechtigten Raum erhalten. Wie bereits im ersten Auszug aufgezeigt, reichen die ständigen Erkenntnissen im Geist nicht aus. Auch unser Gefühl darf mitwachsen, soll „erkennen“. Dieser Prozess kann dann meistens etwas länger dauern. Denn auch wenn wir mit unserem Verstand etwas erfassen, erkennen und verstehen können, heisst das noch lange nicht, dass unser Gefühl gleich auf ist. Oft braucht es eine „Einsinkzeit“. Verarbeiten. Und vor allem Verinnerlichen. Schliesslich wollen wir die im Geist errungenen Erkenntnisse auch von innen heraus leben können und entsprechende Schwingungen aussenden. Ansonsten „denken“ wir oberflächlich, etwas erkannt zu haben und glauben danach zu leben, ziehen jedoch gegenteilige Ereignisse in unser Leben, die dann scheinbar nicht zu uns gehören. Doch unterschwellig schwingt eine andere Frequenz, weil wir emotional nicht daran gearbeitet haben. Und damit komme ich wieder auf die letzteren zitierten Zeilen zurück. Es geht um die Verbindung von Denken und Fühlen. Sie dürfen und sollen in gleichberechtigterweise nebeneinander bestehen. Und wenn diese Verbindung hergestellt werden kann, wenn wir die Weitsicht haben und diese scheinbar unvereinbaren Gegensätze miteinander verbinden und aus dieser Wahrnehmung leben können, ja dann können wir immer wieder neues Erschaffen. Unendlich schöpfen. In unserem Sein und unserem Tun.

Einfach wunderbar!

 

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