Nun ist es schon über ein Jahr her, seit ich meine 3 Jahre Maltherapie Ausbildung am iac in Zürich abgeschlossen habe. Ich finde, es wird Zeit darüber zu schreiben. Für diese unglaublich wichtigen und wunderbaren Jahre am iac werde ich wohl kaum die passenden Worte finden können. Diese Zeit hat in meinem Herzen und in meinem Leben einen ganz besonderen Platz und Stellenwert. Sie hat mich in sehr intensiven und wichtigen Lebensjahren begleitet, gelehrt, geschult und nachhaltig verändert, gestärkt, ermutigt.
2014
Das Jahresthema war dem kreativen und persönlichen Prozess gewidmet. Es hätte passender nicht sein können. Ich konnte nämlich dadurch die sehr einscheidende und emotionale Zeit, die meine Scheidung mit sich brachte, gestalterisch ausdrücken und beginnen zu verarbeiten. Meine tollen Gspändli in der Klasse, die Dozenten, die Lehrtherapie-Stunden, ja all die Thematiken und der Unterricht haben dazu beigetragen, dass ich in dieser schweren Zeit Halt und Heilung finden und mich noch intensiver mit mir selbst und meiner Geschichte auseinanderzusetzen konnte.
2015
In diesem Jahr war das Hauptthema die eigene Biografie. Eine passende Fortsetzung vom bereits angestossenen Prozess (siehe auch Blog-Beitrag “Biografie-Arbeit auf der Schweibbenalp”). Ich konnte mich meinen bisherigen Lebensjahren widmen, meiner angeeigneten Rolle als Kind und mich selbst besser verstehen. Ganz besonders waren auch das Intensiv-Modul „Malen und Bewegung“ sowie meine Visionssuche in diesem Sommer, die ebenfalls dazu beigetragen haben, mich ein weiteres Stück von der braven Tochter hin zur Wilden Frau zu entwickeln.
2016
Das dritte Maltherapie-Jahr war besonders “zäch”. Es plagten mich Zweifel und ich hätte oft gerne das Handtuch hingeworfen. Doch auch dieses “Hinwerfen-Wollen” war Teil eines wichtigen persönlichen Prozesses und zeigte ein tiefes Muster. Ich bin unendlich froh, dass ich weiter gemacht und das Jahr abgeschlossen habe. Ich hätte mich selbst um tiefe Einsichten und Entwicklungen gebracht. Besonderen Dank gilt hier auch meiner Therapeutin. Sie ist ein wichtiger Teil dieses Weges und mir eine wertvolle Unterstützung und “Hebamme”. Nach wie vor.
Diese drei Jahren haben mir geholfen, mich selbst zu erkennen. Sie waren eine wunderbare und wertvolle Lebensschule. Nun weiss ich mit Sicherheit, dass in mir eine Künstler-Seele wohnt. Nicht nur mit dem was ich gestalte, sondern mit dem was ich bin. Ich habe mich daher (zumindest für den Moment) vom therapeutischen Werdegang verabschiedet. Vielleicht wird es zu einem späteren Zeitpunkt wieder aktuell, ausschliessen möchte ich es nicht.
Ich möchte das iac und seine Ausbildungen herzlich weiterempfehlen. Wenn du den Ruf in dir hörst: Tu es! Es lohnt sich auf jedem Fall.
Fotos von Brigitt Windlin und Mischu Roulet